Rupert Neve Portico 535

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Rupert Neve Portico 535  Threshold: -25 dB bis +20 dB Ratio: 1.5:1 bis 8:1 Sidechain HPF... mehr
Rupert Neve Portico 535

Eigenschaften:
  Threshold: -25 dB bis +20 dB
  Ratio: 1.5:1 bis 8:1
  Sidechain HPF bei 150 Hz
  8-Segment LED-Meter für Level und Pegel-Reduktion
  12 Timing-Presets
  Überblendbare Parallel-Kompression
  Gerasterter Aufholverstärker von -6 dB bis +20 dB in 31 Schritten
  Link-Funktion
  Bypass-Schalter


Ausdrucksstark, mächtig und vielseitig - der 535 Diodenbrücken-Kompresor lässt den Sound des Rupert Neve 2254 Kompressors wieder aufleben und bietet darüber hinaus einige moderne Neuheiten wie eine verbesserte Timing-Kontrolle, ein signifikant geringeres Eigenrauschen, gerasterte Regler und eine Regelung für Parallelkompression. Ursprünglich entwickelt für die Dynamiksektion des ausgezeichneten Shelford Channel ist diese Auskopplung für das bewährte 500er-Format selbstverständlich ebenso mit den Rupert Neve Design Custom-Übertragern und Class-A Ausgangsübertragern ausgestattet.
 
Knapp 50 Jahre nach der Entwicklung seines ersten Diodenbrücken-Kompressors stellt Rupert Neve mit dem 535 die Wiedegeburt eines klanggewaltigen Klassikers vor, der die klassische Schaltung mit zeitgemäßer Präzision und Anpassungsfähigkeit verbindet und einen Track im Mix regelrecht glänzen lässt.
 
Die Diodenbrücke
Während die VCA-Kompressoren wie der Portico 542 oder der Master Buss Prozessor äußerst neutral und verzerrungsarm arbeiten, ist es gerade das satte und obertonreiche Klangverhalten von Diodenbrücken-Kompressoren, das entscheidend dazu beitragen kann, Vocals, E-Gitarren, Bass und Schlagzeug in einem Mix nach vorne zu bringen. Der erste Diodenbrücken-Kompressor von Rupert Neve, der legendäre 2254, diente als Design-Inspiration für den 535. Durch akribische Analyse der Limitierungen der Original 2254-Topologie war das ehrgeizige Ziel der Weiterentwicklung, nicht nur das einzigartige Klangverhalten des 2554 zu reproduzieren, sondern dabei auch das Rauschverhalten zu verbessern, die Flexibilität der Zeitkonstanten zu erhöhen, eine vollumfängliche Sidechain-Erkennung (Full Wave) für ein verbessertes Dynamik-Ansprechen und einen größeren Regelbereich für Threshold und Ratio sowie eine Erweiterung des Headrooms der Diodenbrücke selbst zu implementieren. Mit dem kraftvollen Sound des Klassikers und der modernen Flexibilität ist der 535 ein Dynamikwerkzeug, das praktisch jeden Track veredeln kann.
 
Timing ist alles
Die vereinheitlichte TIMING-Regelung beinhaltet sechs auswählbare Settings, die sorgfältig für verschiedene Anwendungen herausgearbeitet wurden - eine bedeutende Änderung zum fixen Attack des 2254. FAST und MF-Einstellungen helfen, Signale mit schnellen Transienten wie Drums, gezupfte Streicher und schnelle Vocals zu bändigen. MED und MS bieten etwas dezentere Attack- und Release-Phasen, bei denen die Transienten eher erhalten bleiben, aber dann das Signal etwas anhaltender beeinflussen. SLOW und AUTO sind schließlich deutlich langsamer und eher für sanfte Pegel-Regulierung ausgelegt.
 
Der schaltbare FAST-Modus zieht die Geschwindigkeit für Attack und Release in jeder Einstellung nochmals an, die Zeitkonstanten werden durch diese Funktion also von 6 auf 12 Presets verdoppelt. Der FAST-Modus ermöglicht daher eine gegenüber seinem Vorgänger signifikant höhere klangliche Vielfalt und einen deutlich erweiterten Funktionsumfang.
 
Schnelle TIMING-Einstellungen resultieren im Allgemeinen in größerer Welligkeit der Peak-to-Peak Steuerspannung, die mehr Harmonische anregt und somit mehr Färbung in den Audiosignalweg bringt. Langsamere TIMING-Einstellungen glätten die Steuerspannung signifikant, daher bleibt die Intensität der harmonischen Signalanregung deutlich geringer, die Kompression klingt transparenter. Dabei bleibt zu beachten, dass die Zeitkonstanten aufgrund der Natur der Schaltungstopologie immer auch ein wenig von den gewählten Parametern Ratio und Threshold sowie dem eigentlichen Audiomaterial abhängig sind. Diese dynamisch generierte Timing-Schwankung und der harmonische Klanganteil macht die eigenständige Persönlichkeit der Diodenbrücken-Schaltung aus.
 
Die richtige Mischung
Gerade in Zusammenhang mit der von sich aus klangfärbenden Natur der Diodenbrücken-Schaltung des 535 ist die eingebaute Möglichkeit der Parallelkompression besonders nützlich. Der BLEND-Regler erlaubt dem Anwender, z.B. kleine Anteile von extremer Komprimierung zum unbearbeiteten Signalanteil hinzuzumischen, um einen bearbeiteten aber immer noch natürlichen Sound zu erreichen, der die offene Dynamik weitestgehend beibehält und dennoch regelbar die gewünschte Klangfärbung und Druck beisteuert.
 
Übernimm die Kontrolle
Neben der TIMING-Kontrolle bietet der Diodenbrücken-Kompressor weitere Einstellmöglichkeiten über RATIO, THRESHOLD, GAIN, S/C HPF und LINK. RATIO stellt über einen Drehschalter sechs auswählbare Kompressionsverhältnisse zur Verfügung, beginnend mit einem sanften Verhältnis von 1,5:1 bis hin zu 8:1. Die 31-stufige THRESHOLD-Einstellung erlaubt dem Anwender einen Pegel im Bereich von -25 dBu bis +20 dBu festzulegen, ab dem die Kompression eintritt. Die ebenfalls 31-stufige GAIN-Steuerung regelt die Aufholöverstärkung des anliegenden Audiosignals im Bereich von -6 dB bis zu +20 dB. Der S/C HPF ist ein zuschaltbarer Hochpassfilter für den Sidechain-Signalweg, der bei 150 Hz mit einer Flankensteilheit von 12 dB / Oktave einsetzt. Dieses Feature kann unglaublich nützlich sein, wenn man den Einfluss der energiereichen tieffrequenten Signalanteile eines Mixes oder Instruments bei der Kompression reduzieren möchte, die ansonsten eher zu einem Klangbrei führen würden. Über LINK kann der Buss-Link der 500er Module aktiviert werden, wie er in zahlreichen 500-Racks vorgesehen ist (wie z. B. dem Rupert Neve designs R6 oder R10, siehe Handbuch). Wenn die beiden entsprechenden Einschübe über LINK miteinander verbunden sind, wird die Steuerspannung zwischen beiden Units geteilt. Wenn also ein Gerät getriggert wird, wird simultan auch das zweite getriggert. Dies ist hilfreich, um eine stabile Mittenortung bei einem Stereo-Signal zu gewährleisten. Hinweis: bei Stereoquellen ist es sinnvoll, ebenso den "unlinked" Sound zu kontrollieren, da der Link-Vorgang unter Umständen Auswirkungen auf die effektive Stereobreite des Signals haben kann, wenn die Kompressoren von einer Seite getriggert werden.

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